Die Kunst der Pause

Die Kunst der Pause

Albert A. Feldkircher, Kommentar – Selbst immer schneller werden: das ist kein Heilmittel gegen den Zeitdruck, unter dem viele Menschen – nicht nur Manager – heute leiden. Die Kunst der Pause: Körper, Geist und Seele brauchen Oasen der Ruhe – auch während des Tages!

Kennen Sie das: sie fühlen sich oft gehetzt, laufen von einem Termin zum anderen, von einer Erledigung zur nächsten? Der Tag ist einfach zu kurz? Ärgern könnte man sich über die Typen, von den man hört und liest, dass sie wieder in den Urlaub fahren, dieses oder jenes genießen, ein Sabbat-Jahr nehmen…..

Und wann haben Sie sich zum letzten Mal so richtig entspannt und locker gefühlt? „Ein Mensch sagt – und ist stolz darauf – er geh in seinen Pflichten auf. Bald aber, nicht mehr ganz so munter, geht er in seinen Pflichten unter.“ Eugen Roth

Die Kunst der Pause

Aber es muss ja nicht gleich heißen, alles wegschmeißen und abhauen. Die Kunst der Pause kann uns helfen, Oasen in den Alltag einzubauen. Das klingt vielleicht nach Büroschwätzchen, Coca-Cola oder mal eine rauchen – nach Zeitverschwendung also!? Nichts von dem: Sinnvoll gestaltete Pausen helfen vor allem, unseren Aktionismus zu unterbrechen, die Scheuklappen herunterzunehmen, die Batterien wieder aufzuladen.

Wie? Zahlreiche Umfragen dazu ergeben drei Arten von Pausen:

  1. Spontane Pausen: entsprechend dem Biorhythmus halten Sie nach etwa 70 Minuten kurz inne und hören in sich hinein. Ein paar tiefe Atemzüge, vielleicht fünf Kniebeugen, ein Blick auf ein Bild an der Wand oder die Vorstellung eines schönen Bildes.
  2. Zufällige Pausen: Staus, Zugfahrten, Wartezeiten können zu Erholungszeiten umfunktioniert werden. Sie entscheiden letztlich darüber, ob Sie sich ärgern über Dinge, die Sie nicht ändern können, oder ob sie solche Gelegenheiten für sich nützen. Leben heißt schließlich, im Hier und Jetzt sein, wahrnehmen was eben passiert. Auch das was scheinbar „stört“ reißt uns aus dem Alltag und kann nützlich sein.
  3. Rhythmische Pausen: drei- bis viermal am Tag sollte jeder bewusst in die Stille gehen. Morgens vor der Arbeit, in der Mittagspause, am Nachmittag und nach der Arbeit am Abend. Zehn Minuten sind besser als fünf, fünf besser als gar nichts.

Progressive Muskelentspannung nach Edward Jacobsen

Schließlich aus eigener Erfahrung: Pausen zum gleichzeitigen Entspannen, Ent-stressen. Dazu habe ich vor Jahren die Progressive Muskelentspannung nach Edward Jacobsen entdeckt. Dabei werden bestimmte Muskelpartien für fünf Sekunden angespannt, um sie dann loszulassen und auszuschütteln. Das kann man von Kopf bis Fuß machen oder – je nach verfügbarer Zeit – bei einzelnen Muskeln wie Hände, Schultern oder Beine. Vorteil dabei ist, daß die Übung fast überall gemacht werden kann – so zum Beispiel auch während der Auto- oder Bahnfahrt indem die Pobacken angespannt und dann wieder gesenkt werden. Wichtig ist bei der Muskelentspannung die spontane Wirkung, die so zu verstehen ist: wenn uns etwas beunruhigt/stresst, wird der Kreislauf beschleunigt, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt und die Muskeln spannen sich an. Sie verkürzen sich und ziehen sich zusammen, was dann als Spannung empfunden wird. Den mit Angstgefühlen verknüpften Prozess können wir mit Entspannungstechniken umkehren.

Pausenmuffel zahlen einen hohen Preis

Diese Erfahrungen durfte ich im Laufe meiner Berufsjahre – und auch jetzt in meiner Beratungstätigkeit – machen: wer regelmäßig und bewusst Pausen in den Alltag einbaut, lernt nicht nur das Wesentliche vom Unwichtigen zu trennen, sondern wird auch kreativer, offener für Einfälle und die Impulse von anderen. Pausenmuffel zahlen einen hohen Preis: die Lebensfreude kann verloren gehen. Wer sich Pausen gönnt, wird sich körperlich und seelisch besser fühlen. Und ist außerdem vielleicht auch ein angenehmerer Zeitgenosse.

Autor: Albert A. Feldkircher
feldkircher-trainings.com

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In Bezug auf das Thema „Pausen machen“ und. „Luft holen“ empfehlen wir:
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mit oder ohne Voranmeldung, montags 17.00 – 19.00 Uhr
T+43 5522 74139, Mail: maennerberatung@efz.at

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