
Mann, red´ doch!
Warum eigentlich Männerberatung?
Neulich im Freundeskreis. Wir sitzen zu viert beim Bier, reden über Fußball, die neuen Wanderschuhe, natürlich über Autos und KI. Plötzlich fragt Tom: „Habt ihr eigentlich schon mal über Männerberatung nachgedacht?“ – Stille. Kurzes Husten. Jemand nippt auffällig lange an seinem Glas. Dann:“ Also ich brauch das nicht. Ich hab ja meine Sauna.“
Und genau da liegt das Problem. Viele Männer, vor allem in unseren Breitengraden, haben einen eingebauten Stolz, der mit dem Wort „Beratung“ nicht viel anfangen kann. Schon gar nicht, wenn es um persönliche Themen geht. Gefühle? Schwächen? Selbstzweifel? Da ist für viele noch immer das Ventil: runterschlucken, weitermachen. Oder eben – in die Sauna gehen.
Der moderne Mann hat´s nicht leicht
Heute jonglieren viele Männer zwischen Job, Familie, Fitness, Steuererklärung, kaputter Spülmaschine und der Frage, ob man beim Kindergeburtstag glutenfreien Kuchen mitbringen muss. Der Druck ist hoch. Der Anspruch an sich selbst? Noch höher!
Gleichzeitig wird von Männern erwartet, emotional zugänglich zu sein – aber bitte nicht zu sehr. Stark – aber bitte sensibel. Erfolgreich – aber bloß kein Ego-Mensch. Ein Spagat, bei dem selbst ein Zirkusartist ins Schwitzen kommt. In meinem Buch „MANNsein heute habe ich über den Seiltänzer gesprochen.
Was macht Mann, wenn´s innen klemmt?
Hier kommt die Männerberatung ins Spiel. Und nein, das ist nicht nur was für „die mit Burnout“ oder für Männer, die plötzlich ihren inneren Yogalehrer entdecken. Männerberatung ist für alle, die sich fragen:
- Warum bin ich ständig erschöpft, obwohl ich eigentlich „alles im Griff“ habe?
- Warum kracht´s immer wieder in meiner Beziehung, obwohl ich doch alles „richtig“ mache?
- Warum fühle ich mich manchmal wie ein Hochstapler, obwohl ich objektiv gesehen gar kein schlechter Typ bin?
Kurz gesagt: Männerberatung ist wie ein guter Freund – nur mit professioneller Ausbildung, Geduld und Schweigepflicht.
„Ich brauch das nicht“ – oder doch?
Natürlich denkt sich so mancher: „Wozu reden, wenn ich´s auch alleine durchstehen kann?“ Und ja, viele Männer könnten das theoretisch alleine packen – so wie man sich auch selbst die Haare schneiden könnte. Oder die Steuererklärung ohne Hilfe vom Steuerberater machen könnte. Aber warum sich das Leben schwerer machen, als es ohnehin schon ist?
Ein Beratungsgespräch kann helfen, blinde Flecken zu erkennen, Muster zu durchbrechen. Mal nicht der starke Typ zu sein, sondern einfach: Mensch. Das ist keine Schwäche. Das ist stark und mutig.
Typische Themen aus dem Alltag
In der Männerberatung geht es nicht nur um große Lebenskrisen. Oft sind es ganz alltägliche Dinge:
- Wie bleibe ich als Vater präsent, obwohl ich 50 Stunden die Woche arbeite?
- Wie kann ich Konflikte in der Partnerschaft klären, ohne dass sie immer wieder eskalieren?
- Wie gehe ich mit meiner Wut um – ohne sie runterzuschlucken oder rauszubrüllen?
Männer dürfen auch wütend sein. Und traurig. Und ratlos. Und überfordert. Das ist normal. Und darf auch ausgesprochen werden.
Was erwartet mich da? Muss ich gleich meine Kindheit aufarbeiten?
Keine Sorge. Niemand zwingt dich dazu, beim ersten Gesprächstermin deine tiefsten Geheimnisse auszupacken. Männerberatung ist kein Verhör und auch keine Esoterik-Veranstaltung. Es ist ein Raum, in dem du sein darfst, wie du bist – und gemeinsam mit deinem Berater herausfinden kannst, was dir wirklich guttut. Ohne Bewertung. Ohne Druck. Und (meistens) ohne Räucherstäbchen.
Und was sagen die anderen dazu?
Tatsächlich berichten viele Männer nach einer Beratung: „Warum hab ich das nicht früher gemacht“ Die Gespräche bringen Klarheit, Entlastung und oft auch neue Perspektiven. Und das sollte nicht unterschätzt werden: manchmal auch gute Aha-Momente. So wie einer meiner Klienten nach ein paar Sitzungen meinte: „Meine Frau hat gesagt, ich sei plötzlich viel entspannter. Ich glaub, sie findet mich wieder sexy“. Er grinst und strahlt Zufriedenheit aus.
Fazit: Männer, redet!
Wer glaubt, er müsse alles alleine schaffen, trägt unnötig Schwere. Männerberatung ist kein Zeichen von Scheitern, sondern von Stärke. Es ist ein bisschen wie beim Reifenwechsel: klar könnte man es selbst machen. Aber mit Hilfe geht´s schneller, besser und man schont die Felgen. Also, wenn dir dein innerer Kompass gerade „bitte wenden“ signalisiert – trau dich- Es ist gut. Und ja: du darfst es!
Albert A. Feldkircher
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