Wer lässt den Mann noch ran?

Hart oder weich, breitbeinig oder verständnisvoll: Im vergangenen Jahrzehnt begriff der Mann, dass er sich neu definieren muss.

Der Essay von Jens Balzer setzt sich mit der Frage auseinander welche Wege und Irrwege Männer in den vergangenen zehn Jahren gegangen sind. Dabei stellt er fest, dass weltweit homophobe, sexistische und rassistische Patriarchen aufgestiegen sind. Es bleibt auch dem Autor unverständlich, dass sich so viele Menschen – offenkundig auch viele Frauen – nach solchen ungehobelten Führerfiguren sehnen.

Viele Männer würden aus dem Schmerz einer ständigen Zurückweisung sich maßlos selbst überhöhen. Das illustriert Balzer mit Beispielen aus der Politik und Popkultur. Auch der Umstand, dass Frauen sich nicht mehr so verhalten würden, wie es von Männern erwartet wird, erzeuge Frauenfeindlichkeit. Aus dieser Situation entstehe ein Typ von Mann, der sich als Opfer fühle, dem etwas genommen worden sei, das ihm in seinem Selbstverständnis zustehe. Aus diesem Selbstbild erwachse Hass, der sich in verächtlicher Sprache und Gewalt manifestiere. Dementsprechend gefährlich ist es, wenn sich Männer in ihrem Selbstmitleid als Folge eines unfreiwilligen Zölibats gekränkt fühlen und sich gegenseitig aufstacheln. Der Schmerz der ständigen Zurückweisung „eitert“ in gewissen Internetforen wie eine alte Wunde vor sich hin. Andere Männer wiederum, Balzer beschreibt sie als „Snowflakes“ und „verunsicherte Neosofties“, bemühen sich um eine antitoxische und liberale Gesinnung. Typen die so wirken, als seien sie als antimachistische Idealtypen von einem feministischen Uniseminar ausgedacht worden – schrecklich kompliziert und auf Dauer furchtbar unsexy.  Balzer kommt zu folgendem Schluss: Wie man es macht, macht man es eben falsch. Ich nehme den Schluss vorweg: Für den heterosexuellen Mann war die vergangene Dekade eine schwierige. Selbstverständlichkeiten gerieten von links wie von rechts unter Druck. Es bleibt zu hoffen, dass der Mann vom Nullpunkt seiner Performance nun wieder nach oben oder wenigstens irgendwo anders hingelangen kann.

 

Den ganzen Essay lesen Sie bitte hier:

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